Stollnsystem "Am Graben"
Wir wussten, dass die Stadt Kirchberg zwischen 1709 und 1719 die Bergfreiheit besaß, also gingen wir in Kirchberg selbst auf die Suche nach vorhandenen Relikten: 3 Stollen sollten vorhanden gewesen sein. Mit Hilfe des Hausbesitzers des"Felsenkellers", einer ehemaligen Gaststätte, erhielten wir Zugang zu seinem Grundstück und er wurde Mitglied in unserer NABU Ortsgruppe.
Zwischen 2000 und 2001 legten wir die alte Grube in mühseliger Kleinarbeit frei und konnten am 6. Oktober 2001 das Besucherbergwerk im Landkreis Zwickau unserer vom Bergbau gezeichneten Region eröffnen. Das Besucherbergwerk Stollnsystem "Am Graben" wurde mittels Durchfahrung (Auffahrung eines neuen Querschlages im Kirchberger Granit) zu dem in der Nachbarschaft liegenden "Hoffnungsstolln" erweitert. Diese Maßnahme fand nur im Winterhalbjahr statt und wurde 2010 abgeschloßen. Das Mundloch befindet sich in der Moritz-Unger-Allee.
Der Ausbau der Gezähekammer, gleich neben dem Besucherbergwerk, konnte 2008 abgeschlossen werden.
Die "Bergwerkskaue", unser Ausstellungsraum mit ständigen Exponaten über Geologie und Bergbaugeschichte, bietet den Besuchern weitere Einblicke in unsere Arbeit.
Dreimal im Jahr und zu lokalen Höhepunkten unserer Stadt steht das Besucherbergwerk allen Interessierten offen, doch werden zahlreiche Gruppenführungen zwischendurch vorgenommen: Wanderfreunde, Familienkreise, Schulklassen, Firmenangehörige.
- Befahrungsstrecke: ca. 332 m
- Grabenstolln: 227 m
- Querschlag 2: 25 m
- Hoffnungsstolln: 80 m
Seit der Eröffnung im Jahre 2001 beenden die Kirchberger Natur- und Heimatfreunde ihre Arbeiten für das betreffende Jahr mit einer nach den Überlieferungen typischen erzgebirgischen Mettenschicht am Freitag vor dem Heiligen Abend. Der Grubenbau wird schon am 1. Advent weihnachtlich mit Reisig und Kerzen geschmückt. Die Glocke im Turm über dem Eingang des Stollns läutet die Mettenschicht ein. Gedichte werden vorgetragen, Lieder gesungen. Der Pfarrer hält die Bergpredigt und kommt immer wieder gern zu uns, oftmals mit Gemeindesängern. Der Vorsitzende ruft noch einmal kurz die geleistete Arbeit in Erinnerung. Mit dem gemeinsamen Singen des Steigerliedes, Bergmannsmusik, Speckfett- und Leberwurstbemmen, einem Bier und einen "kleinen Kurzen" sitzen dann die Kirchberger Natur- und Heimatfreunde mit Sponsoren und Gästen bis in die Nacht hinein zusammen.
Am alten Stadtgraben von Kirchberg ist auch das Mundloch des "Geiersbergstollns" zu sehen. Es wurde mit einem Gittertor versehen. Nach ca. 5 m steht der gewachsene Fels an.
Telefonische Voranmeldungen bei Führungen, Vereinsfeiern - Firmenfeiern, Kindergeburtstagen und Mettenschichten unter Tel. 037602/6032 .