Kirchberger Natur- und Heimatfreunde
 des NABU Deutschlands Ortsgruppe Kirchberg e.V.    

Naturschutzstation

Über Herrschaftsgrenzen hinweg

 

Sie starten den ca. 10 km langen Themenwanderweg (einen Teil des Frohn- oder Gerichtsweges von Wiesenburg nach Hartmannsdorf) an der Station 1 des Natur- und Bergbaulehrpfades "Zum Hohen Forst" 

Schneeberger Straße vom Krankenhaus kommend abbiegen zu den Stautenhäusern

 

 

 

 

von den Stautenhäusern rechts halten, bergab


und folgen dem Logo über die Stautenhäuser von Burkersdorf, vorbei an der Wiesenburg bis hin zur Mulde. Diese Strecke ist 3.6 km lang. Ein Teil davon ist der uralte Steig nach Frühbuss. Sie lernen hierbei eine wunderschöne Landschaft kennen. 3 Schautafeln informieren Sie über die einstige Herrschaft Wiesenburg. An der Mulde, diese Stelle wurde vor Jahrzehnten noch "Die Hölle" genannt, befindet sich auch die Bahnstation Zwickau - Johanngeorgenstadt.

Wenn Sie die Mulde überquert haben, haben Sie die Möglichkeit  

  • den Muldenradweg zu nutzen,
  • den Mühlenweg zu begehen oder
  • auf dem Weg über Grünau und das "Wildenfelser Zwischengebirge" mit seinen Marmorsteinbrüchen Ihre Wanderung zum Schloss Wildenfels fortzusetzen.

Von dort nach Silberstraße geht der Weg entlang der Bahnlinie 1,7 km, nach Haara 3,7km, nach Culitzsch 6,8 km, nach Grünau 3,4 km, nach Hartenstein 8,7km und nach Langenbach 5,5 km.

vom Krankenhaus zur Bahnhaltestelle Wiesenburg

 

 

 

 

Höhenprofil von 530m auf 368m am Bahnhof



Schloss Wiesenburg Eingang vom Dorfe her, Aquarell von Arigoni 1845/46



Das heutige Schloss entstand aus einer mittelalterlichen Burganlage, deren Entstehung nach jetzigen Wissensstand in die erste Hälfte des 12. Jh. datiert werden kann. 1251 soll die Höhenburg erstmals Urkundlich erwähnt worden sein. Sie wurde zum Schutz des Muldenüberganges nach Schönau und Wildenfels errichtet und war Zentrum der Herrschaft Wiesenburg. Von der ursprünglichen Burg sind nur noch ein Teil des Bergfriedes, Reste der Ringmauer und ein Graben erhalten. Kaiser Barbarossa ordnet im Jahr 1157 sein Reich neu. Diese Neuordnung fixiert er in einer Urkunde vom 1. Januar 1158. Darin wird auch festgelegt, dass aus dem alten Gau Zwickowe die Herrschaft Wiesenburg unter der Führung der Vögte von Weida und die Grafschaft Hartenstein unter den Grafen von Werben gebildet werden. Die Wiesenburg war unter den Weidaern nie Herrschaftssitz. 1348 wird die Hälfte der Herrschaft an Wilhelm I. verkauft. 1394 übernimmt er die komplette Herrschaft. Die Vögte ziehen sich aus unserem Gebiet zurück. Der Marktgraf von Meißen überträgt die Verwaltung 1405 denen von der Planitz.

1591 bis 1618 besitzt der Rat der Stadt Zwickau die Herrschaft, der sie dann an den Kurfürsten von Sachsen veräußert. 1663 kauft die Herrschaft Philipp Ludwig von Holstein-Sonderburg.

1724 ging die Herrschaft an August den Starken, der hieraus ein Amt bildete. 1864 wurde das Schloss an den Bezirksarmenverein verkauft, der ein Armenhaus unterhielt. 1911 geht das Schloss in den Besitz des Kammergutsbesitzers über, 1945 wurde es Volkseigentum. In der Anlage entstanden zahlreiche Wohnungen. Die Wirtschaftsgebäude wurden durch die ansässige LPG genutzt. Seit der Wiedervereinigung befindet sich das Schloss wieder in Privatbesitz.

 

Die Herrschaft Wildenfels wird genau wie die Herrschaft Wiesenburg durch die Reichsneuordnung Kaiser Barbarossa im Jahr 1158 gegründet, nur, dass diese Herrschaft, rechtsmuldig gelegen, Bestandteil der Grafschaft Hartenstein ist. Zwischen 1170 und 1180 wird die Burg Wildenfels auf einem Bergsporn errichtet. Das älteste Gebäude, der Palas, ist erhalten. Erster fassbarer Besitzer ist Dudo von Mynime oder Meineweh. Im 13. und 14. Jh. werden die Herren von Wildenfels genannt. Sie sind ab 1222 bezeugt und übernehmen besiedeltes Gebiet.

Die Herren von Pflugk verkaufen die Herrschaft Wildenfels mit Ihren ca. 14 Ortschaften. Sie steht ab etwa 1440 unter Lehnshoheit der Burggrafen von Meißen. Danach wird sie selbständiges Reichsafterlehn. 1450 geht die Pflege Wildenfels aufgrund von Geldmangel seiner Besitzer an die Vögte von Weida (Burggrafenlinie), die 1531 in dieser Linie im männlichen Stamm aussterben.

 


Schloss Wildenfels

1602 übernehmen die Grafen von Solms die Herrschaft und gründeten die Linie Wildenfels. 1945 wurden diese enteignet. 1999 begannen umfassende Sanierungsarbeiten, die bis heute andauern. Das Schloss ist sehenswert aufgrund vieler Ausstellungen und seiner Architektur. Außerdem finden im laufe des Jahres zahlreiche Veranstaltungen hier statt.

 

Der erste Teilabschnitt vom "Hohen Forst" nach Wiesenburg (Bahnstation) wurde 2012 mit 6 Schautafeln und 1 Sitzgruppe mittels EU- Fördermitteln ausgeschildert. Die Verlängerung nach Wildenfels ist geplant. Fördermittel sind dafür Voraussetzung.  

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