Kirchberger Natur- und Heimatfreunde
 des NABU Deutschlands Ortsgruppe Kirchberg e.V.    

Naturschutzstation

 

Der Fledermausschutz liegt uns besonders am Herzen. Deshalb gibt es hier mehr Informationen darüber: Die Fledermäuse (Micrachioptera (Handflügler)) stellen mit ca. 1130 Arten weltweit etwa ein Fünftel aller Säugetiere. Davon leben in Deutschland 25 Arten, allein 22 in Sachsen, die sich in ihrer Körpergröße und Lebensweise stark unterscheiden. Siehe auch unter: 


Hier kann jeder Fledermausquartierpate werden:   www.fledermausschutz-sachsen.de


Im Landkreis Zwickau gibt es 3 Fledermausbetreuer. Wir haben den Landkreis aufgeteilt, da er sonst zu groß für uns wird.

Haben sie also einmal eine Fledermaus gefunden, würden wir sie bitten, ersteinmal die Untere Naturschutzbehörde zu informieren: unten rechts die Nummer.

Außerhalb der Zeiten dann bitte ersteinmal die Person, die ihren Ort betreut. So sparen wir lange Anfahrtswege. Vielen Dank

 

In unserem Landkreis Zwickau werden Fledermäuse seit 1976 erfasst. Seit dieser Zeit konnten für diese Region insgesamt 142 Fundorte kartiert und 14 Arten nachgewiesen werden. Sie sind die gefährdetsten  Säugetiere in Europa und stehen daher alle unter gesetzlichen Schutz. Diese Tiere sind ganz außergewöhnlich. Es sind weltweit die einzigsten Säugetiere, die aktiv fliegen können.

Die hier im Landkreis vorkommenden Arten sind:  Wasserfledermaus, Große Bartfledermaus, Kleine Bartfledermaus,  Rauhhautfledermaus, Fransenfledermaus, Großes Mausohr, Großer Abendsegler, Kleiner Abendsegler, Breitflügelfledermaus, Nordfledermaus, Zweifarbfledermaus, Zwergfledermaus, Braunes Langohr und die Mopsfledermaus.

Am 24.11.2020 Erstnachweis der Breitflügelfledermaus im Engländerstollen. Davon 2 Tiere.

Gleichzeitig neue Höchstzahl von 17 Fledermäusen am 28.11.2020, davon 3 große Mausohren, 2 Breitflügelfledermäuse, 4 braune Langohren und 8 Wasserfledermäuse.

Großer Abendsegler, Heiko Goldberg

Kleiner Abendsegler Nyctalus leisleri ab 2020 Foto: Heiko Goldberg

Braunes Langohr, Klaus Krahn

Großes Mausohr, Heiko Goldberg

Fransenfledermaus Myotis nattereri Heiko Goldberg

Mopsfledermaus, Klaus Krahn

 

Wasserfledermaus, Reimund Francke

Zweifarbfledermaus, Klaus Krahn

 

Nordfledermaus; Heiko Goldberg

 

Kleine Bartfledermaus Myotis mystacinus Heiko Goldberg


Zwergfledermaus Pipistrellus pipistellus Heiko Goldberg

Breitflügelfledermaus

Unsere heimischen Fledermäuse können sich selbst bei völliger Dunkelheit in ihrem Lebensraum zurechtfinden und ihre Beute im Flug fangen. Sie nutzen dafür ein bei Tieren sehr seltenes Orientierungssystem, die sogenannte Ultraschallechopeilung.

Ihre Beutetiere sind ausnahmslos dämmerungs- und nachtaktive Insekten. Auf Grund ihres sehr hohen Energiebedarfs, vertilgen Fledermäuse in einer Nacht eine Menge, die etwa einem Viertel bis einem Drittel ihres Körpergewichts entspricht. Durch ihre Lebensweise, insbesondere durch ihr Nahrungsspektrum, spielen die Fledermäuse eine wichtige Rolle im Naturhaushalt.

Schutzmaßnahmen:

Eine der  wichtigsten Schutzmaßnahmen ist die Erhaltung der bekannten Quartiere. In der Regel ist es eigentlich recht einfach, ein Fledermausquartier z.B. bei der Sanierung oder beim Umbau eines Hauses zu erhalten.

 Auch für eine unbedingte Holzschutzmaßnahme gibt es heute geeignete Mittel, die den Fledermäusen nicht schaden. 

 https://www.fledermaus-bayern.de/downloads.html

 

Es wird sich trotzdem nicht ganz vermeiden lassen, dass z.B. durch Unwissenheit die Quartiere vernichtet werden. Deshalb ist eine weitere wichtige Schutzmaßnahme die Schaffung von Ersatzquartieren, z.B. in Neubaugebieten bei komplexen Gebäudesanierungen und Gebäudeabrissen. Auch die Aufklärung über die Lebensweise der Fledermäuse z.B. bei Forst- und Bauämtern wird zum Schutz dieser Tiere beitragen.

Fledermausvorkommen sollten deshalb beim Landratsamt, -Untere Naturschutzbehörde-, oder bei unserer Naturschutzgruppe gemeldet werden.

Den Tag verschlafen sie alle Artverschieden in: Baumhöhlen, unter der Rinde und Risse in Bäumen, Felsniechen, aber auch als Untermieter in Häusern unterm Dach, unter Außenverkleidungen, unter Schiefer z.B. Schornsteine und im Winter in Kellern, Holzstapeln, Höhlen und Stollen. Bei Sonnenuntergang werden sie aktiv und suchen ihr Jagthabitat auf. Das kann schon mal 4km weg sein. Besonders oft kann man sie über Seen, Teichen und entlang von Bächen beobachten.

Ab Oktober suchen sie dann ihre Winterquartiere auf und kommen ab März bis April wieder zurück. Sie sind äußerst Standorttreu.

Im Herbst kann es schonmal vorkommen, das sich einzelne oder sogar wie 2014 in Zwickau eine ganze Kolonie in Wohnungen verliegen. Man braucht nur das Licht ausschalten, das Fenster ganz öffnen und nach einer Weile fliegen sie von selbst heraus. Wer eine Fledermaus findet, dem würden wir bitten, sich bei uns zu melden. Da es nur noch wenige in Deutschland gibt, zählt jede Einzelne. Aber auch wer Hinweise geben kann, wo sie im Sommer und im Winter sind (Dachboden, Keller, hinter Fassaden oder Dachschiefer, alten Bäumen), der meldet sich bitte unter:

Heiko Goldberg :01626980236, 0375660700. Natürlich auch Wolfgang Prehl, 037602/6032

Wir kümmern uns um verletzte Fledermäuse:

 

  • DSC04889
  • Nordfledermaus
  • DSC04901a

 

Die Forschung dieser Tierspezies hat Dank modernster Technik in Telemetrie Fortschritte gemacht. Hier der Fledermauszug Deutschland 2016: