Kirchberger Natur- und Heimatfreunde
 des NABU Deutschlands Ortsgruppe Kirchberg e.V.    

Naturschutzstation

Vereinsgeschichte

Es war Anfang der 80-er Jahre als Wolfgang Prehl den Beschluss fasste, eine Gruppe von Natur- und Heimatfreunden ins Leben zu rufen. Mit Gleichgesinnten sollte das eine oder andere kleine Problem in Angriff genommen und mit geholfen werden, den einen oder anderen Schandfleck in unserer Stadt zu beseitigen. Zur damaligen Zeit wurden z.B. Grünanlagen von Betrieben oder Interessengruppen gepflegt. Nistkästen sollten aufgehängt und kontrolliert werden und vieles andere mehr.

Im Jahre 1986 wurde ein Ortschronistenkollektiv in der Stadt Kirchberg gegründet, um die Geschichte unserer "Siebenhügelstadt", wie sie im Volksmund genannt wird, aufzuarbeiten. Renate Prehl schloss sich diesem im Jahre 1987 an.

Es folgten durch Wolfgang Prehl viele Gespräche mit Mitgliedern von Tierzucht- und Tierschutzvereinen und Personen, denen der Naturschutz wichtig war. Mit Unterstützung der Stadtverwaltung Kirchberg schlossen sich im September 1987 ca. 20 Personen mit den verschiedensten Interessen zu den "Kirchberger Natur- und Heimatfreunden" unter dem Dachverband des Kulturbundes der DDR zusammen.

Unsere Arbeit bestand darin, die Stadt auf bestimmte Umweltprobleme aufmerksam zu machen, Nistkästen wurden gebaut und aufgehängt, Bäume gepflanzt, Müll hier und da beräumt. Eine AG Umweltschutz wurde von Wolfgang Prehl an der Dr.-Theodor-Neubauer-Schule gebildet und an Ausstellungen des Kulturbundes teilgenommen. Diese Aktivitäten befriedigten uns nicht ganz, aber ein Anfang war gemacht. Dann kam die Wende 1990 und wir glaubten, endlich aktiver werden zu können.

Nach der Auflösung des Kulturbundes der DDR in unserem Landkreis Zwickauer Land stand für uns die Frage "Wohin jetzt?". Wolfgang Prehl und einige weitere Naturfreunde wurden Mitglied im Naturschutzbund Deutschland, andere im BUND oder in neu gebildeten Tierschutzvereinen. Einige verließen unsere Gruppe wegen der Arbeit.

Unsere Ortsgruppe verankerte sich außerdem im dem im September 1991 wieder gegründeten Erzgebirgszweigverein Kirchberg, später Erzgebirgischer Heimatverein Kirchberg e.V., in dem wir bis zum Jahre 2000 mitarbeiteten. Wolfgang Prehl als Fachbereichsleiter Naturschutz und Renate Prehl als Schriftführerin. Der Vorsitzende des Erzgebirgszweigsvereines war der Bürgermeister der Stadt Kirchberg, und wir versprachen uns jetzt eine aktive Arbeit auf dem Gebiet des Naturschutzes und der Heimatgeschichte. Fehlanzeige, wir waren unbequem nach wie vor und unsere Aktivitäten nicht gefragt.

Trotz der Mitgliedschaft unserer "Kirchberger Natur- und Heimatfreunde" in den unterschiedlichsten Vereinigungen beschlossen wir zusammenzubleiben und unsere monatlichen Treffen auf dem ehrwürdigen Borberg in unserer Stadt fortzusetzen. Wir merkten sehr schnell, dass eine aktive Arbeit auch jetzt nicht möglich war, Naturschutz ist für so manchen unbequem. Es war ein Kommen und Gehen von Mitgliedern, doch es wurde immer so die Zahl um die 20 Mitstreiter gehalten.

1993 wurde eine Ortsgruppenleitung gebildet. Vorsitzender: Wolfgang Prehl, Kassierer: Astrid Müller, Schriftführer: Renate Prehl und ein Konto eröffnet, denn wir hatten nicht nur Gegner, sondern auch Gewerbetreibende, die uns unterstützten mit kleineren Spenden. Wir erarbeiteten eine Satzung und beantragten die Gemeinnützigkeit unserer Ortsgruppe, die wir bis heute haben. In dieser Zeit begann sich ein gutes Verhältnis zum Landesverband Sachsen e.V. des Naturschutzbundes Deutschlands aufzubauen. Wir erhielten von da ab jegliche Unterstützung aus Leipzig.

Uns befriedigte diese allgemeine Arbeit - Naturschutzhelfer des Landkreises, Nistkästen aufhängen, Müllberäumung, Bäume pflanzen nicht wirklich. Wir wollten in unserer Region aktiv werden.

Von unserem allseitigem Wirken gehört, fanden weitere Natur- und Heimatfreunde den Weg zu uns, einige davon wollten in keine Organisation eintreten, ein gebranntes Kind scheut eben das Feuer und so beschlossen wir wieder, alle Natur- und Heimatfreunde aufzunehmen, gleich ob Mitglied im NABU oder nicht, um im Interesse unserer gemeinsamen Sache in der Freizeit zu arbeiten.

Unsere Bemühungen aktiv zu werden, hatten sich wohl langsam über die Grenzen Kirchbergs hinaus herumgesprochen und so baten auch Natur- und Heimatfreunde außerhalb des Landkreises um Aufnahme in unsere Ortsgruppe mit den unterschiedlichsten Interessen.

Wir beschlossen, die Gruppe in Fachbereiche aufzuteilen, und zwar in den

  • Fachbereich Naturschutz und den
  • Fachbereich Heimatgeschichte

Auf der Suche nach geeigneten Projekten, um endlich so richtig loslegen zu können, kam uns die Aktion "Fledermaus" zu Hilfe, denn zwischenzeitlich gab es auch einen Fledermausverantwortlichen in unserem Kreisgebiet.

Wir erinnerten uns, dass wir doch eigentlich eine Bergbauregion sind und die alten Stolln beste Winterquartiere für Fledermäuse, Lurche und Kriechtiere darstellen. Jetzt hatten wir unsere Arbeitsgrundlage gefunden. Aber wo anfangen?

In der Zwischenzeit hatten auch ehemalige Bergbaukumpel von unserem Vorhaben gehört und boten uns ihre Hilfe an. Eine heimatgeschichtliche und Naturschutz-Ausstellung in der Nachbargemeinde Hartmannsdorf und dortige Gespräche mit Einheimischen brachten den Anfangspunkt und der Fachbereich Alt-Bergbau wurde ins Leben gerufen.

 

Objekte:

 

  • Natur- und Bergbaulehrpfad "Zum Hohen Forst" seit 2002 mit Vereinsbergwerk  "Engländerstolln" nahe der B 93 (Silberstraße) seit 2003, mit Öffnung am "Welterbetag" und zum "Tag  des offenen Denkmals" für die Allgemeinheit und laufenden Gruppenführungen  auf dem Lehrpfad
  • Besucherbergwerk Stollnsystem "Am Graben" seit 2001, geöffnet 3-mal im Jahr,  laufende Gruppenführungen inkl. Stadtführungen; Durchführung von Mettenschichten  im Laufe des Jahres für Firmen, Privatfeiern, Schulklassen
  • Ausstellungsraum "Bergwerkskaue" mit Dauerausstellung zum Kirchberger Granitmassiv,  Bergbau und Funden aus dem "Hohen Forst" seit 2007
  • Kauf und Erhaltung des Biotops "Hölig Steinbruch" seit 1996
  • Pflege und Erhaltung des Biotops "Drehteich" in seiner Ursprünglichkeit  seit 1995 (Pachtgrundstück)
  • Kauf und Erhaltung eines Biotops in Wolfersgrün, "Auwald", seit 2006
  • Mitsprache und Einwände bei Vorhaben, die nicht dem Naturschutz  entsprechen
  • Nistkästen aufhängen, Nistkastenkontrolle in der Region
  • Kontrolle der Fledermauswinterquartiere mit dem Beauftragen für unsere Region,  Auffinden neuer Quartiere
  • Aufbau und Erhaltung des Museums "Alt-Kirchberg" seit 2010, Öffnung zu den Stadthöhepunkten und angemeldete Gruppenführungen
  • seit 2010 hat der Landesverband Sachsen die "Pächterswiese" von der Wiesenburger Land e.G. in Pacht, die von uns betreut wird, der Kauf soll erfolgen
  • Einweihung der Naturschutzstation und des Wanderrastplatzes auf dem Zechenplatz am 21.09.2014
  • Anlegung von Themenwanderwegen und Vernetzung der Kommunen. Von hier aus  können Wanderungen nicht nur auf dem 3,5 bzw. 5 km langen Natur- und Bergbaulehrpfad  unternommen werden, sondern die bestehenden Wanderwege in den einzelnen Kommunen  werden mit dem "Hohen Forst" durch Themenwanderwege verbunden:
  • Wanderungen durch den Ölbachgrund in Weißbach mit Besuch der wunderschönen   Salvatorkirche und dem sagenumwobenen Hermannsteinen;
  • entlang der alten Salzstraße in Richtung Schneeberg/Neustädtler Bergbaurevier  über Lindenau, bis hin nach Tschechien (Frühbusser Pass) möglich;
  • Besichtigung der Stadt Schneeberg oder Zwickaus,
  • Besuch der Stadt Kirchberg mit historischer Stadtführung, dem Besuch des Besucherbergwerkes Stollnsystem "Am Graben" und der "Bergwerkskaue" (Ausstellungsraum) sowie des Museums "Alt-Kirchberg" 
  • Wanderung nach Hartmannsdorf über den Fron- und Gerichtsweg mit seinem   modernen Freizeit und Erlebnisbad sowie der Wanderung auf dem "Moor-Rundwanderweg"
  • Wanderweg "über Herrschaftsgrenzen" - Strecke "Hoher Forst" zur Wiesenburg, angelegt 2013 mit Anbindung des Weges an den 

 

  • Muldenradweg
  • Mühlenwanderweg
  • an das Wildenfelser Zwischengebirge und Besuch des Schlosses Wildenfels, perspektivisch geplant. 
  • Fortsetzung des Wanderweges ab Borberg in Kirchberg nach Hirschfeld zum Tierpark und zur Lochmühle über den Felleisensteig (Abschnitt Qualitätswanderweg)
  • Ausschilderung des Jakobsweges, Abschnitt "Silberberg" (Strecke zwischen Schneeberg-Neustädtel und Anbindung an den Vogtländischen Jakobsweg durch Kirchberg) erfolgte 2014.
  • Weiterhin planen wir in Zusammenarbeit mit der Landesarchäologie - bei erfolgter  Aufnahme des Gebietes "Hoher Forst" in das Unesco-Weltkulturerbeprojekt "Montane Kulturlandschaft Erzgebirge/Krušnohoří " - die ehemalige Bergbausiedlung "Wüste Bergstadt Fürstenberg" zu erforschen, Zeitzeugen über das Leben unserer Altvorderen zu dokumentieren (Freilegung und Sicherung sowie Rekonstruktion der Relikte der Turmhügelburg, Grubenhäuser, Verhüttungsstätten, Haspelstätten.  u.v.a.m.).
  • Weitere Sicherungs- und Ausbauarbeiten mit dem Ziel, den "Engländerstolln"  als Besucherbergwerk genehmigen zu lassen. Freilegung des "Martin-Römer-Stollns"  (Altbergbau) aus dem 13. Jh. mit Durchfahrung der Lichtlöcher 13, 14 und 12 und Bau einer Kaue über den Südostüberhau mit der Funktion eines Wetterschachtes  des "Engländerstollns" 2015. 
  • Anbringen von Flora- und Fauna-Schautafeln der auf dem Lehrpfad stehenden 11 Schautafelträgern und der 10 kleineren Schautafeln zu Besonderheiten im Gebiet 2017.
  • Natürlich werden wir für manche aufgrund der § 26 Bearbeitung und der Einmischung in Bauvorhaben der Region weiterhin ein unbequemer Partner bleiben.